Vor ein paar Jahren hatte ich die Idee, Zuckerwürfel als Baustoff zu verwenden. Erstaunlicherweise haben die meisten Menschen eher eine Haltung zu Zucker als zu klassischem Baumaterial, also hab ich´s mal probiert und aus ein paar Kilo Würfelzucker das erste Modell gebaut. Und weil das wider Erwarten irre viel Spaß gemacht hat folgte vor zwei Jahren das zweite Motiv und hier nun das dritte. Einziger Unterschied (neben der Tatsache, dass es unterschiedliche Motive sind): Alle Zuckerwürfel sind in Cinema 4D entstanden, denn ansonsten wäre ich unter etwa 100 kg nicht davongekommen.
Nun, die erste 3D-Skizze des Zuckerdozers hatte noch nicht viel von einem großen Wurf. Erst ein Hybridgefährt konnte einen wirksamen Gegensatz zur kühlen, arktisch wirkenden Würfellandschaft aufbauen. Die Grundform ist eine Mischung aus Raupenfahrzeug und Mähdrescher. Ergänzt durch eine futuristische Fahrerkabine und etliche Elemente eines Kampfpanzers, wie z.B. die Türen und Nieten. Die komplette Hydraulik zum Heben und Senken des Zuckereinlasses ist frei erfunden. Sozusagen eyecandy, sieht prima aus, würde aber nicht funktionieren.
Damit das ganze aber lebendig wirkt, braucht so ein Modell eine sehr hohe Detailfülle. Die bekommt man entweder durch Reflexionen einer fotografierten Umgebung oder durch viele kleine Details mit hohem Wiedererkennungswert: Feuerlöscher, etliche Nieten, korrekt geformtes Scheinwerferglas. Hätte aber alles nur sehr mäßig ohne den Einsatz von BodyPaint funktioniert, das es erlaubt, 3D-Modelle zu bemalen. Der ganze Ruß ist in BodyPaint aufgemalt, ebenso die Schrift.
Die Zuckerwürfel habe ich per MoGraph auf Landschaftsobjekten verteilt. Ihr Material hat einen hohen Anteil an Eigenleuchten (50%), weshalb sie zumindest an den Kanten ein wenig transparent wirken. Den Versuch, dies über Subsurface Scattering zu erreichen, musste ich leider wegen unerträglich langer Renderzeit abbrechen. Das eckige Ding ist ein Super-Lores-Modell des Snowdozers, damit ich die Würfel an den richtigen Stellen im Bild platzieren konnte.
Die einzelnen Renderings habe ich dann in Photoshop zusammengebaut. Alles in allem ist die Hauptarbeit bei einem solchen Projekt die Planung. Das Modellieren ist nicht wirklich schwierig, und die Testreihe für das richtige Zuckermaterial relativ übersichtlich. Wer Lust hat sowas mal selbst zu versuchen aber keine Ahnung hat wie er das anstellen soll; Hier gibt´s die notwendige Starthilfe:
Seminar Cinema 4D am 22. und 23. März
Seminar Cinema 4D am 27. und 28. September
Hi Uli,
super artwork!
Mich würde noch interessieren, wie lange das reine modeling dauerte?
Gruß J.
Hällow Uli
Das ist wieder mal der absolute Mega-Kracher.
Super Arbeit . Super C4D Modelling – woow.
Grüsse aus Zürich
Urs